Fotografie

Citylights Tag 1: Westhafen

Citylights-Westhafen

Am ersten Abend des Fotoworkshops mit Meike Fischer zum Thema Nachtfotografie ging es nach einer kurzen Besprechung im Saalbau direkt in den Westhafen. Aufgabenstellung für diesen Abend:

Zuerst genau hinsehen und gut überlegen, welche Bereiche noch auf das Foto zu sehen sein sollen, welche überflüssig sind oder stören, dann die Kamera genau ausrichten, fallende Linien nach Möglichkeit vermeiden und mit langen Belichtungen die Stimmung des Westhafens einfangen.

Da nicht in der Dämmerung fotografiert wurde, sondern bei vollständiger Dunkelheit (zumindest soweit  die Dunkelheit in der Stadt vollständig werden kann), und eher helle Bilder gewünscht waren, musste extrem lange belichtet werden. So wurde die korrekte Belichtungszeit ermittelt:

  1. mit Hilfe der kamerainternen Belichtungsmessung mit maximaler ISO-Zahl und offener Blende auf die Lichter die Belichtungszeit ermitteln.
  2. jetzt schrittweise die Blendenzahl erhöhen und dabei pro Blendenzahl die Belichtungszeit verdoppeln.
  3. dann schrittweise die ISO-Zahl reduzieren und wieder mit jeder ISO-Stufe die Belichtungszeit verdoppeln.
  4. wenn nun noch 2 Blendenstufen länger belichtet werden soll (da die Bilder im Vergleich zu Normalbelichteten Fotos noch etwas heller wirken sollen), muss die Belichtungszeit noch 2x verdoppelt werden.

Wenn also z.B. bei Blende 4 und ISO 1600 eine Belichtungszeit von 2 Sekunden bestimmt wird, erhöht sich die Zeit bei ISO 800 auf 4 Sekunden, bei ISO 400 auf 8 Sekunden, bei ISO 200 auf 16 Sekunden und bei ISO 100 auf 32 Sekunden. Wenn man dann noch schrittweise die Blende erhöht, geht de Zeit weiter nach oben: 32 Sekunden bei Blende 4 – 1:04 Min. bei Blende 5,6 – 2:08 Min. bei Blende 8 – 4:16 bei Blende 11.

Memo an mich & Tipp für alle:

  • Scharfstellpunkt ca. auf 1/3 des Raums setzen und für grosse Schärfentiefe mit geschlossener Blende (9-13) fotografieren.
  • automatische Rauschunterdrückung der Kamera deaktivieren. So werden die Bilder sehr viel schneller auf der Speicherkarte gespeichert. Die eigentliche Rauschunterdrückung kann man bei Bedarf auch nachträglich über die Bildbearbeitungssoftware durchführen.
  • nur im RAW-Format fotografieren. Bei einer Speicherung als JPG gehen durch die automatische Kompression Informationen verloren, die später nicht wieder hergestellt werden können. Außerdem kann so auch später der Weißabgleich / die Einstellung der Farbtemperatur problemlos vorgenommen werden.
  • ja, man muss wirklich so lange belichten. Geduld haben und auf die Zeiten vertrauen, die man vorher berechnet hat. 😉
  • Auch wenn die Sonne nicht scheint, das nächste Mal mit Gegenlicht-Blende fotografieren. Auch die Straßenlampen und andere Lichtquellen führen sonst zu störenden Reflexionen.

Hier einige der Ergebnisse des ersten Abends:

Mehr Fotos gibt es im Flickr-Album „Citylights – Nachtfotografie in Frankfurt„.

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