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Hütten­wan­de­rung über den Allgäuer Höhen­weg

Im Allgäu haben wir in den vergangenen Jahren schon die ein oder andere Wanderung hinter uns gebracht. In diesem Jahr kam nun endlich auch eine Hüttentour dazu, die wir schon seit einigen Jahren auf der To-Do-Liste hatten.  Die Tour ist auch als „Steinbock-Tour“ bekannt und führt vom Fellhorn über die Fiderepasshütte, die Mindelheimer Hütte, die Rappenseehütte und die Kemptner-Hütte. Ein Highlight ist dabei natürlich die Etappe über den Heilbronner Höhenweg. Hier findest du eine kurze Beschreibung und Impressionen zu den einzelnen Tagesetappen.

Tag 1: Aufstieg zur Fiderepasshütte

Nach einer Übernachtung in Oberstdorf ging es zunächst mit dem Auto zum Parkplatz Renksteg. Hier kann man auch für mehrere Tage sein Auto abstellen und das Parkticket ganz einfach mit dem Handy per SMS anfordern. Direkt am Parklatz hält der Bus in Richtung Birgsau, mit dem wir dann bis zur Talstation der Fellhornbahn gefahren sind (Kosten: 2,40 p.P.).
Da wir es ganz locker angehen lassen wollten, haben wir uns für eine Bergfahrt entschieden und sind mit der Bahn bis zur Mittelstation / Station Schlappoldsee auf 1.719m  gefahren (Kosten 22,- p.P.). Hier startet nun also endlich die eigentliche Wanderung: Man folgt zunächst kurz dem Zwei-Länder-Rundwanderweg, der vorbei an der Alpe Obere Bierenwang verläuft. Dann geht es durch eine kleine Senke in Richtung Klettersteig bis zum Krumbacher Höhenweg. Diesem folgt man bis zum Abzweig an der Kühgrund Alpe (1.744m), von hier geht es nun rechts zunächst flacher, dann über steile Serpentinen hinauf zur Fiderepasshütte (2.070m).

Gehzeit ca. 3 h,  520 hm↑,  220 hm↓

Alternative: Man kann auch bereits an der Fellhorn Talstation loswandern oder sogar schon am Söllereck starten und über den Bergrücken bis zum Fellhorn wandern. Die Gehzeiten und die zu bewältigenden Höhenmeter vergrößern sich dadurch natürlich entsprechend.

Tag 2: Fiderepasshütte zur MindelheimerHütte

Nach der ersten Nacht im Matratzenlager und einem Standard-Frühstück ging es dann am zweiten Tag weiter zur nächsten Hütte. Zuerst geht es vom Fiderepass in östlicher Richtung über Serpentinen hinauf zur Fiderescharte (2.210m). Hier geht es zunächst etwas entlang des Grates in Richtung Mindelheimer Klettersteig. Der Zugang zum Kletterstegt geht nach rechts ab, wir haben uns links gehalten und sind zum Krumbacher Höhenweg abgestiegen. Dieser führt dann bei leichtem Auf und Ab direkt bis zur Mindelheimer Hütte (2.058m) und bietet einen herrlichen Blick über das Rappenalptal auf die nächste Etappe.

Gehzeit ca. 2,5 – 3 h,  310 hm↑,  320 hm↓

Tag 3: Mindelheimer-Hütte zur Rappenseehütte

Zunächst geht es in der Morgensonne ca. 500 Höhenmeter abwärts bis zum Haldenwanger Bach. Nach einer kurzen Rast am Ende des Rappenalptals geht es dann auf der gegenüberliegenden Talseite über einen zum Teil in den Fels gesprengten Weg hinauf zum Schrofenpaß. Vorbei an der Oberen Biberalp und weiter durch den Mutzentobel, der durch die Drahtseilversicherungen nochmal für etwas Abwechselung sorgt. Am Westhang geht es dann weiter bis man auf den Weg trifft, der von der Enzianhütte heraufführt. Zum Schluss geht es dann nochmal über einige steile Kehren hinauf zur Rappenseehütte (2.091m).
Am Abend wurden wir dann noch mit einem schönen Sonnenuntergang und einer warmen Dusche belohnt.

Gehzeit ca. 5 – 5,5h,  670 hm↑,  640 hm↓

Tag 4: Rappenseehütte zur Kemptner-Hütte

Nach dem Frühstück ging es um 08:00 Uhr auf die längste Etappe unserer Tour: heute geht es von der Rappenseehütte über den Heilbronner Höhenweg zur Kemptner-Hütte. Nach ca. 1 Std ist man bereits in Österreich und es ist Zeit die Stöcke zu verstauen. Jetzt geht es in leichter Kletterei über die ersten mit Seil versicherten Stellen hinauf zum Heilbronner Törle und bis zur kleinen Steinscharte (2.510m).
Nach kurzer Rast ging es weiter über die bekannten Leitern des Heilbronner Wegs zum Steinschartenkopf (2.615m). Man folgt weiter dem Grat, und steigt rechts vorbei am Wilden Mann hinunter zur Socktalscharte (2.446m). Wer möchte kann von hier nun nach links zum Waltenberger Haus absteigen, für uns ging es weiter auf dem Grat wieder nach oben zum Bockkarkopf auf 2.608 m. Am Gipfelkreuz kann man bei fantastischem Ausblick eine Rast einlegen. Um ca. 13:00 Uhr ging es für uns weiter auf dem Grat nach unten zu Bockkarscharte. Hier verlässt man den Grat und geht zuerst nach rechts zum Schwarzmilzferner, dann über grobes Blockwerk bis zu einem kleinen Bergsee an der schwarzen Milz (2.240m). Ab hier hält der Weg lange die Höhe, bevor es auch die letzten Meter in Richtung Mädelejoch hinab zum Fernwanderweg E5 und schließlich zur Kemptner Hütte (2.091m) geht.

Gehzeit ca. 7-8 h,  730 hm↑,  970 hm↓

Tag 5: Abstieg von der Kemptner-Hütte

In der Nacht hat es rund um die Kemptner-Hütte ordentlich gewittert. Daher hat sich auch der Abstieg ins Trettachtal nochmal etwas anspruchsvoller dargestellt: Zum einen haben Teile des Wegs schlichtweg gefehlt, zudem hat der Dauerregen dazu geführt, dass man im Sperrbachtobel einige kleine Wasserfälle durchschreiten musste. Die Brücke, mit der man eigentlich den Sperrbach überquert, wurde durch das Gewitter auch weggespült.

Als wir auch diese Hürde hinter uns hatten, führte uns der Weg immer entlang der Trattach zunächst durch kleinere Waldstücke, bevor sich das Tal weiter öffnet und man über einen asphaltierten Weg die Spielmannsau erreicht. Hier haben wir uns bei ausgiebiger Rast etwas aufgewärmt und getrocknet. Dann ging es vorbei an Christlesee und Golfplatz wieder zurück zum Parkplatz am Renksteg (840m).

Gehzeit ca. 4-5 h,  50 hm↑,  1050 hm↓

Weitere Links und Infos:

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