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Allgäu Wanderung – Entschenkopf und Gaisalp-Seen

Anspruchsvolle Wanderung, die jedoch mit abwechslungsreichem Weg und tollen Eindrücken belohnt.
Verlauf: Reichenbach – Gaisalpe – Falkenjoch – Entschenkopf – Gängele – oberer Gaisalpsee – unterer Gaisalpsee – Gaisalpe – Reichenbach

Tobelweg

Tobelweg

Los ging es am Parkplatz in Reichenbach. Von hier aus geht es direkt in den Wald hinein in Richtung Gaisalpe. Der asphaltierte Weg führt entlang des Baches und windet sich mit einem breiten Schlenker nach rechts zur Gaisalp hinauf. In einer der Kehren kann man sich entscheiden den ausgebauten Weg nach links zu verlassen und den direkteren „Tobelweg“ zu gehen. Auf diesem Wegstück, für das man ca. 30 min. benötigt, wird man mit einigen schönen Fotomotiven belohnt (sofern das Wetter halbwegs mitspielt.
Kurz unterhalb der Gaisalpe trifft man wieder auf den asphaltierten Weg, dem wir bis zur Gaisalpe folgen. Hier hätte man nun schon Gelegenheit nach ca. einer Stunde Gehzeit die erste Rast einzulegen und mit Blick auf das Rubihorn den ersten Radler zu trinken.

Rast unterhalb Falkenjoch

Rast unterhalb Falkenjoch

Wir passieren das Gasthaus jedoch auf der linken Seite und gehen weiter bergauf, zunächst über saftig grüne Wiesen, dann einem kleinen Pfad folgend, der das ein oder andere Mal gute Orientierung und entsprechendes Kartenmaterien voraussetzt, in Richtung Falkenjoch.
Etwas auf 3/4 des Weges zwischen Gaisalpe und Falkenjoch erreichen wir eine freistehende Hütte, an der wir unsere erste etwas längere Rast einlegen.

Wir verlassen die Hütte und bekommen schnell wieder einen ordentlichen Puls, als es üben den Pfad – nun wieder im Wald über viele freiligende Wurzeln hinweg – zum Falkenjoch hinauf geht. Kurz nachdem man das gerade zu bewältigende steile Stück hinter sich gelassen hat und den Wald wieder verlassen hat, trifft man auf die Wegabzweigung Richtung Entschenkopf.

Entschenkopf 2.043 m

Entschenkopf 2.043 m

Dieser folgen wir nach rechts und sind froh, dass es zunächst mit nur wenig Steigung in Richtung Gipfel weitergeht. Wir musten gehörig auf unser Schuhwerk aufpassen, da man an einigen Stellen knöcheltief im Schlamm versinken konnte. Die nassen Wiesen hatten wir allerdings recht schnell hinter uns. Nun führt der Weg durch Latschengewächs einen schmalen Grat hinauf. An vielen Stellen kann man einen beeindruckenden Blick in die Tiefe genießen – vorausgesetzt man ist nicht schwindelanfällig.

Nach ca. der Hälfte des Weges lässt man die Latschen hinter sich und bewegt sich weiter den Grat entlang laufend oberhalb eines Geröllhanges. Am oberen Ende des Gerölls muss dnn noch eine felsige Passage durchstiegen werden, die etwas Kletterei verlangt. Sobald man die Kletterei hinter sich gelassen hat ist das Gipfelkreuz bereits in Sicht. Man durchschreitet noch eine kleine Kuhle und hat des Ziel erreicht: den Entschenkopf auf 2.043 m.

Grad Richtung Gaisalpseen

Grat Richtung Gaisalpseen

Wir haben nun erstmal Brot, Bergkäse und „Worscht“ ausgepackt und uns gestärkt. Dabei konnten wir wunderbar einen Segelflieger beobachten, der am Hang vor uns die Aufwinde genutzt hat. Ist mal eine andere Perspektive, wenn man von oben auf den Segler hinab blicken kann.

Leider haben wir uns etwas zu viel Zeit gelassen, was dazu geführt hat, dass wir erst wieder weiter gegangen sind, als es sich schon ordentlich zugezogen hatte. Es ist erschreckend, wie schnell es in den Bergen von „sonnig schön“ zu „wolkig kalt“ wechseln kann. Den Pfad über den Gängele zum oberen Gaisalpsee, der an einigen Stellen ausgesetzt ist und für uns die Zuhilfenahme eines Drahtseils voraussetzt, konnten wir deshalb nichtmehr genießen. Auch der Blick auf die beiden Gaisalpseen, die sich einem auf der rechten Seite zeigen, wurde durch die Wolkenfront beeinträchtigt, die sich auf der linken Seite zusammenzog und unterhalb des Nebelhorns immer größer zu werden schien.

Blick auf Gaisalpsee

Blick auf Gaisalpsee

Mit ziemlicher Hast hatten wir aber unversehrt die Weggabelung oberhalb der Seen erreicht. Das schlimmste war nun hinter uns und wir konnten etwas entspannter den Rückweg zur Gaisalpe antreten. Der Weg führt nun zunächst recht vorbei am oberen Gaisalpsee, dann zunächst geradezu auf den unteren See, den man erreicht, nachdem man zuvor wieder nach rechts den Serpentinen eine  kleinen Pfades gefolgt ist.

Als wir den unteren Gaisalpsee erreicht hatten war es leider endgültig mit dem „guten Wetter“ vorbei: es fing an zu regnen. Also zunächst die Regenklamotten aus den Rücksäcken holen, sich ordentlich einpacken, dann ging es ohne viel Verschnaufen weiter bergab.

Unterer Gaisalpsee

Unterer Gaisalpsee

Einige der Stellen hatten einen besonderen Reiz, da man hier – meist auch am Drahtseil gehend – kleine bäche passiert, die von rechts kommend hinab ins Tal fließen. Aufgrund der Tatsache, dass diese Queerungen ausschließlich an recht steilen Stellen passieren und es zudem mittlerweile ordentlich geregnet hat, kam etwas das Feeling von Klettern am Wasserfall auf 😉

Der Weg führt nun direkt zurück zur Gaisalpe, die wir nun doch nochmal nutzten, um eine Rast einzulegen. Zurück zum Parkplatz haben wir nun jedoch den ausgebauten weg genutzt und sind nicht wieder über den Tobelweg.

Alles in Allem waren wir gute 7 Std unterwegs und auch wieder recht zufrieden, als wir im Auto saßen und die Wanderschuhe im Kofferraum verstaut hatten.

Hier noch ein 360°-Panorama vom Entschenkopf:

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